04.11.2022

Beckenbodenwelt.de


Der Schritt vorwärts für deinen Beckenboden

Fühlst du ihn oder nimmst du ihn wahr?

Heute morgen bin ich nach dem Aufstehen wie jeden Morgen ins Bad. Und wie jeden Morgen hab ich in den Spiegel geschaut. Nicht mit dem Gedanken „Dich kenn ich, also wasch ich Dich!“. Eher „Guten Morgen, Du auch hier?“.

Ich schaue jeden Morgen in den Spiegel. Das gehört zu meinem normalen Ablauf. Und es hat mit meiner Wahrnehmung zu tun. Damit nehme ich mich wahr und den neuen Tag! Je nach Tageszeit mehr oder weniger wach.

Machen wir doch alle, oder?

Das ist aber auch der Start für meinen Körper. Wie sehe ich aus? Wie fühle ich mich? Paßt das zusammen? Wenn nein, was kann ich tun? Wenn ja, let’s go!

 

Dann kommt der weitere Ablauf. Zähne putzen, duschen, kämmen, weiter zum Anziehen und ab in die Küche den ersten Kaffee vorbereiten. Danach geht‘s raus mit dem Hund, die Morgenrunde.

 

Und spätestens dann, wenn ich draußen bin und der Hund so rumschnüffelt, komm ich bei mir an. Ich fühle, wie müde ich bin oder wach, wie meine Bewegungen laufen, was mir so durch den Kopf geht – Tagesablauf und so. Meine Wahrnehmung eben!

 

Das läuft den einen Tag besser und den anderen schlechter. Wie eben auch bei allen. Und wenn ich so drüber nachdenke, dann „taste“ ich mich so Stück für Stück ab. So teile ich dann schon mal ein, was wohl heute zügig gemacht werden muß und was noch Zeit hat.

 

Nun stellst du dir vor, dass du eben so ein Gummiband an zwei gegenüberliegenden Punkten befestigst. Und jedesmal, wenn du dich bewegst, zieht das Band an beiden Punkten etwas auseinander und, damit dein Körper nicht auseinanderfällt, zieht es wieder zusammen. Bei jeder Bewegung. Hast du ein Bild im Kopf dafür? Ich hoffe doch!

Alles ganz normal!

Da ich ja Physiotherapeutin bin, dreht sich ein Großteil meines Tages eben auch um den Körper. Den meiner Patienten in erster Linie, aber auch meinen eigenen. Und da für mich Bewegung mein Ding ist und welche Muskeln dazu gehören, drehen sich meine Gedanken dann eben auch darum. Sachen wie welche Muskeln für welche Bewegung machen. Oder eben nicht.

 

Daher kommt auch meine Erkenntnis, dass man Bewegung fühlst. Und um Bewegung zu fühlen, gehört so auch sie wahrzunehmen. Je besser das läuft, um so besser bewegst du dich. Gefühl und Wahrnehmung gehören eben zusammen.

Das eine nicht ohne das andere

Eine schwierige Frage! Noch dazu, wenn es dir gerade schwer fällt Gefühl und Wahrnehmung auseinanderzuhalten.

 

Eine kleine Übung! Stell dir vor, du kochst dein Lieblingsessen. Oder es wird dir gekocht. Ganz egal! Du riechst es. Das ist die Wahrnehmung. Und du freust dich schon darauf, wenn du es bald essen kannst. Dir läuft das Wasser im Mund zusammen. Das ist das Gefühl. Beides gehört zusammen. Mußt du aber getrennt voneinander sehen.

 

Ohne Wahrnehmung kein Gefühl und ohne Gefühl keine Wahrnehmung. Fast ein bißchen wie siamesische Zwillinge. Das eine geht ohne das andere kaum. Es ist uns nur nicht immer so bewußt. Jede Wahrnehmung erzeugt ein Gefühl und jedes Gefühl braucht eine Wahrnehmung.

Muskelarbeit braucht auch beides

Und da der Beckenboden eine Muskelgruppe ist, brauchen wir für eine gute Beckenbodenarbeit die Wahrnehmung und das Gefühl dafür. Denn wenn du deinen Beckenboden nicht wahrnimmst, dann ist es mit dem Gefühl dafür auch ganz schön schwierig. Um nicht zu sagen, fast unmöglich.

 

Doch wie kannst du die Wahrnehmung üben? Fast ganz einfach! Du arbeitest mit Übungen, die dir das Gefühl trainieren und damit verbesserst du auch deine Wahrnehmung. Damit du etwas daran üben kannst, geb ich dir hier ein Beispiel.

Meine Übung für dich zur Wahrnehmung

Such dir einen ruhigen, geschützten Platz. Du kannst die Übung angezogen machen oder auch ohne Kleidung z.B. nach dem Duschen im Bad. Wichtig ist, dass du Ruhe hast und dich sicher fühlst.

 

Nun leg deine Hand von außen auf den Beckenboden (= dein Genitalbereich). Und jetzt versuchst du, die Auflage deiner Hand zu spüren. Hier ein paar Fragen zur Unterstützung:

 

Fühlst du die ganze Hand oder nur einen Teil?

Welchen Teil der Hand spürst du besonders?

Fühlt es sich warm oder eher kühl an?

Merkst du vorne mehr als hinten oder ist es gleich?

Spürst du links mehr als rechts oder rechts mehr als links oder beide Seiten gleich?

Ist es dir angenehm oder eher unangenehm?

Wie geht es dir damit?

Wenn du diese Übung immer wieder mal machst, am Anfang vielleicht öfter, dann wirst du feststellen, dass sich dein Gefühl verbessert. Und mit dem Gefühl verbessert sich auch die Wahrnehmung. Du wirst mit der Zeit auch in alltäglichen Situationen eine viel bessere Wahrnehmung deines Beckenbodens haben und kannst dann auch besser damit arbeiten.

 

Hab Geduld mit dir und deiner Wahrnehmung und freu dich über jede Verbesserung!

 

Bis demnächst!

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