Ein wichtiger Punkt für deinen Beckenboden

Und was er dir und deinem Beckenboden bringt

Beckenboden = Muskel

Wenn du hier schon etwas länger liest, dann weißt du, dass der Beckenboden eine Muskelgruppe ist. Wenn du noch nicht so lange liest oder gerade neu bist, dann weißt du es jetzt auch. ;-)

Bewegen oder halten?

Vieles zum Beckenboden geistert durch die Welt. Manches stimmt, anderes so halb und wieder anderes eben nicht.

Dazu gehört z.B., dass der Beckenboden schwach ist. Dass du ihn kurz anspannen und wieder loslassen sollst. Oder aber auch, dass er zwinkert, einen Pfirsich o.ä. kaut, hochgezogen wird und noch so einiges mehr.

 

Auch wird dir empfohlen, mit Liebeskugeln oder Konen zu arbeiten, die Kegelübung zu machen oder beim Wasser lassen den Strahl zu unterbrechen.

Alles Dinge, die mir persönlich so gar nicht zusagen und auch für die Kraft deines Beckenbodens nicht wirklich etwas bringen.

 

Warum?

Nun ja, es sind alles Übungen, die etwas inkonsequent sind, was die Muskelarbeit und das Training des Beckenbodens betreffen.

 

"Du trägst deine Einkaufstaschen ja auch nicht nach Hause, indem du die Arme rauf und runter bewegst!" ist ein Satz, den meine Gruppenfrauen gerne mal von mir hören.

Stimmt ja auch! Denn der Beckenboden hat eher die Aufgabe zu halten und weniger zu bewegen. Somit ist er eher Halte- als Bewegungsmuskel.

 

Ja, Armmuskeln sind Bewegungsmuskeln.

Richtig! Aber wenn du deine Einkäufe nach Hause trägst, dann bist du froh, wenn du sie halten kannst und du so wenig wie möglich bewegen mußt mit den mehr oder weniger schweren Taschen. Bist du dann Zuhause und stellst sie z.B. auf den Tisch, dann reicht das schon an Bewegung mit der Last. ;-)

Das macht dein Beckenboden für dich

So ist dann eben der Beckenboden dazu da, den Bauchinhalt zu halten und zu stützen. Blase, Scheide und Po-Loch zuhalten und dem Körper Stabilität geben. Das ist alles keine Bewegung, sondern Haltearbeit.

Bewegung macht er dann, wenn er auf Veränderungen reagiert, z.B. beim Husten, irgendwo Runterspringen, Niesen, Lachen, Singen, etwas Schweres anheben, pfeifen, schnell einatmen und noch einiges mehr. 

 

Alles Dinge, die nach unten Druck aufbauen und die wir unbewußt über den Tag immer wieder machen. Dabei ist wichtig, dass er zügig und angepaßt reagiert, damit du dicht bleibst. Doch hierbei arbeitet er in kleinen, kaum zu spürenden Bewegungen. Anders als der Arm, die Hand oder das Bein.

Du siehst also, der Beckenboden hat ganz schön viele Aufgaben. 

Verspannung ist auch ein Grund

Muß ein Muskel viel halten und immer wieder intensiv arbeiten, dann verspannt er. Egal, wo er im Körper sitzt. 

So ist das auch mit dem Beckenboden. Nur merken wir es hier nicht so wie z.B. im Nacken oder am Rücken.

 

Denk mal an einen oder sogar deinen verspannten Nacken. Wie fällt dir auf, dass er feste ist?

Richtig, er tut weh und du hast das Gefühl, du kannst den Kopf nicht so gut bewegen. Du merkst, dass hier die Muskulatur richtig fest ist.

 

Hat ein Muskel über eine sehr lange Zeit keine Möglichkeit, sich zu erholen, wird er fest und tut weh. Aber besser bewegen kannst du den Kopf dann nicht. Eher im Gegenteil! Er kann seine Arbeit nicht richtig machen und es scheint eher wie eine Schwäche. Doch er ist verspannt und zu feste. 

Der Beckenboden ist nicht schwach, sondern verspannt

Allerdings merkst du es hier anders. 

Durch die Verspannung arbeitet er nicht mehr so gut und das merkst du durch Harnverlust - ab und zu mal einen Tropfen. Mit der Zeit wird das immer ein wenig mehr. So dass es erstmal nicht so auffällt.

 

Genauso wie andere Muskeln, die sich nicht erholen können, verspannt dann auch der Beckenboden. Das macht irgendwann auch mal Schmerzen, aber bei ganz anderen Gelegenheiten.

Es kann sein, dass du beim Sex ein unangenehmes Gefühl hast oder mit der Zeit auch Schmerzen bekommst. Oder auch wenn du einen Tampon oder einen Cup einführst.

Oder auf der Toilette - beim Wasser lassen wie auch beim Stuhlgang. 

 

Es kann aber auch sein, dass du diffuse Schmerzen hast, die ins Bein oder den Rücken ziehen. Damit ist der Beckenboden durch Muskelfasern nämlich verbunden. 

Frauen, die noch ihre Tage haben, leiden dann ziemlich unter Problemen vor und während der Blutung. Denn auch so macht sich ein verspannter Beckenboden bemerkbar. Das kann mal kürzer oder schwächer aber auch länger und stärker sein. Ganz unterschiedlich und auch abhängig von deiner Tagesform. 

Streßige Tage machen meist mehr Probleme, entspanntere Tage weniger.

Was es dir hilft, wenn du weißt, wie dein Beckenboden tickt

Warum ich dir das alles so ausführlich erzähle?

Wenn du weißt und verstehst, wie das alles so zusammenhängt, dann ist dir auch klar, dass ein paar leichte Übungen helfen können.

Das sind keine riesigen Stretchübungen, sondern nur ein paar kurze, kleine, die innen wie außen etwas Bewegung und Dehnung reinbringen. Und mit der Zeit merkst du, wie sich das alles bessert.

Wichtig dabei ist aber auch die Wahrnehmung. Die übst du auch damit und in einem anderen Artikel erzähle ich dir mehr dazu.

Meine Übung für Beckenbodendehnung

Leg dich entspannt auf den Rücken! Möglichst mit einer Unterlage, entweder auf dem Boden oder aber auch im Bett. 

Nun ziehst du nacheinander die Knie zum Bauch. Soweit es geht. 

 

Dann legst du deine Hände entweder von den Seiten auf die Knie oder in die Kniekehlen. Zieh die Beine noch ein wenig zum Bauch und halte diese Position erstmal 30 Sekunden. 

Anfangs ein wenig schwierig, aber mit der Zeit wird es besser. Dein Ziel sollte sein 60-90 Sekunden, im besten Fall sogar 120 Sekunden diese Position zu halten. 

 

Wenn das dann gut klappt und du die Hände in den Kniekehlen hast, faßt du jetzt auf die Knie. Das ist dann die korrekte Form des Päckchens. So heißt die Übungsposition. 

Und auch hier solltest du mit der Zeit 60-90 Sekunden so liegen. 

 

Das ist eine tolle Übung zur leichten Dehnung des Beckenbodens, aber auch für deinen Rücken. So tust du gleichzeitig noch etwas gegen Rückenschmerzen im unteren Rücken.

Außerdem hast du damit ein bißchen Zeit für dich und kannst etwas runterfahren. 

Wichtig ist dabei, dass du den Beckenboden NICHT aktivierst. Denn ein Muskel, der arbeitet, kann nicht nachgeben, also dehnen. Und darum geht es ja hierbei.

 

Wenn du dir angewöhnst, diese Übung 3-4 x die Woche zu machen, wirst du mit der Zeit merken, dass es besser wird. Und das mit so wenig Aufwand! 

Ich wünsche dir viel Erfolg und ein wenig Spaß dabei!

Und schau wieder vorbei, denn ich werde dir in der nächsten Zeit weiter Tipps und Infos rund um deinen Beckenboden geben.

Hab eine gute Zeit und bis demnächst wieder hier!

Liebe Grüße! Martina

Naturheilpraxis Körpersinn

Martina Lohan, HP & KG

Markelstr. 56,

12163 Berlin-Steglitz